DISSIDENTIN – Der Podcast für Dresden

Mobilitätswende in Dresden – Intelligente Lösungen mit Volker Müller & Christoph Rehahn

Wahlplattform Dissident:innen DissDD

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Entdecken Sie mit uns, wie Dresden seinen Verkehrsinfarkt kurieren könnte! Unsere Gäste, Volker Müller und Christoph Rehahn, sind die lebenden Beweise dafür, dass intelligente Mobilitätslösungen keine Zukunftsmusik bleiben müssen. In der heutigen Episode der Dissident:innen Dresden tauchen wir tief ein in das Dilemma des Dresdner Verkehrs und zeigen auf, dass ein gut durchdachtes ÖPNV-System mehr als nur eine Alternative zum Individualverkehr sein kann. Wir sprechen über das stiefmütterlich behandelte Thema der öffentlichen Verkehrsmittel und diskutieren, wie eine attraktive Taktung und Anbindung, gerade in den wachsenden Wohngebieten, das Stadtbild revolutionieren könnten. Unsere Kandidierenden verraten uns, warum es an der Zeit ist, das eigene Auto zu Hause zu lassen und was genau es braucht, damit sich die Einstellung der Dresdner nachhaltig ändert.

Die politische Landkarte Dresdens ist vielschichtig und bunt – doch welche Farben haben die besten Chancen, die Zukunft der Stadt zu gestalten? Im Gespräch mit unseren Gästen, die selbst in unterschiedlichen Stadtteilen kandidieren, erkunden wir die Wahlpräferenzen der Dresdner. Wir diskutieren, warum es sich lohnt, neue politische Akteure zu unterstützen und was dies für die Stadtentwicklung bedeuten könnte. Es wird klar, dass Wandel im Wahllokal beginnt und wie wichtig es ist, eine frische, fortschrittliche Vision für Dresden zu wählen. Machen Sie sich bereit für eine Episode, die den Finger auf die Wunden der Stadt legt und gleichzeitig visionäre Heilmethoden aufzeigt.

Alles über die Wahlplattform, einschl. Wahlprogramm finden Sie hier: https://www.dissidentinnen-dresden.de/

Speaker 1:

Disclaimer Diese Sendung wird von Mitgliedern der Wahlplattform Dissidentinnen Dresden gestaltet. Auch interviewende Personen sind Mitglieder der Wahlplattform Dissidentinnen Dresden und zum Teil auch Kandidierende für kommunale Mandate in Dresden. Disclaimer Ende.

Speaker 2:

Ja, jetzt sind wir wieder beim Podcast von den Dissidentinnen. Bei mir ist der Volker Müller und der Christoph Rehan. Hallo, hallo, hallo, hallo. Ja schön, wir wollen uns heute mal ein bisschen über Verkehr unterhalten. In Dresden ist ja schon eine sehr spezielle Situation. Volker, kannst du das mal kurz zusammenfassen? Was sind die Probleme?

Speaker 3:

Ja, das Hauptproblem ist eigentlich, dass der öffentliche Personennahverkehr sehr, sehr stiefmütterlich behandelt wird. Es wird immer versucht, es kann nur einen geben. der ÖPNV wird gegen den motorisierten Individualverkehr ausgespielt. Und wenn es dann doch mal um den Fahrradverkehr geht, dann wird er gegen den ÖPNV ausgespielt, und wenn es um die nicht geht, dann werden Fußgänger gegen Radfahrer ausgespielt.

Speaker 4:

Das ist eine grundsätzliche Mentalität, dass sich viele Dresdner einfach gar nicht vorstellen können ohne Auto durch die Stadt zu kommen, und schwierig wird es dabei dann, weil natürlich auch die eingeschränkten, menschen mit körperlichen Gebrechen und inklusive Personen natürlich auch ihren Individuum verknotzen wollen und das Ganze nicht so ausgebaut ist, wie es zu sein scheint, dass die Haltestellen barrierevoll sind und die Barrierefreiheit sich dann weniger gekümmert wird und dann besonders die Anbindung ans Umland natürlich auch eine gewisse Rolle spielen muss.

Speaker 2:

Gibt es ganz viele Staus. Immer mal, oder wird zumindest berichtet, dass es viele Staus gibt. Was sind denn die Ursachen für die Staus?

Speaker 3:

Die Ursache für die Staus ist einfach, dass es viel zu viele Autos gibt, in denen genau eine Person sitzt. Würden diese Personen sich in den Bus setzen, wäre der Bus noch nicht mal halb voll und der Stau wäre nicht mehr vorhanden. Wer im Stau steht, ist Teil des Problems und merkt es nicht mal häufig.

Speaker 2:

Lösungsansätze sind also der Busverkehr oder Bahnverkehr und der inklusive Ausbau des Ganzen. Gibt es denn weitere Punkte, die beim Verkehr eine Rolle spielen?

Speaker 3:

Ein ganz wichtiger Punkt ist einfach wir müssen den ÖPNV aus der Schmuddelecke holen, aus der Arme-Leute-Ecke, und den Leuten klar machen, dass ein Auto in einer Großstadt eigentlich nicht notwendig sein sollte. Das können sich viele einfach halt nicht vorstellen. Wer jeden Tag mit dem ÖPNV fährt, der sieht, dass man mit der Straßenbahn schneller durch Dresden kommen kann als mit dem Auto. Das wollen viele nicht sehen.

Speaker 4:

Und dafür müssen auch entsprechend die Takte angepasst werden. Es müssen auch Bereiche angebunden werden, die jetzt aktuell nicht durch den ÖPNV bedient werden. Welche sind das? Ich habe jetzt als Beispiel mal die Ecke, die Dresdner Heide und solche genommen. Ich hatte mal einen Vorschlag gehabt an der Direktlinie von der Johannstadt, also von den Biotechnologie und Medizinischen Zentren der Medag hoch Richtung Klotsche zum Beispiel, dass man dann auch die neuen Gebiete City, kids, haxony und die Hightech im Norden auch besser anbinden kann, von Umland her auch gerade Richtung Radeburg, die jetzt wichtig sind dann, wenn die neuen Wohnanlagen entstehen, oder auch von Meißner und Bootsburger Seite her, dass dann auch entsprechend dort die Verkehr um Dresden ein bisschen entlastet wird. Und natürlich sollen auch die neuen S-Bahn-Linien kommen, die dann ausgebaut werden können, einmal Richtung Ottendorf, gerade im Norden gesehen, gerade die Chemnitz-Stage Linie und so weiter. Die ist ja dann auch betroffen, dass die bald ihren S-Bahn-Verkehr bekommen Richtung Großenhain hin Oder auch die Riesa, richtung Nünschritz und so weiter, die auch mit angebunden werden kann.

Speaker 2:

Nur ist ein Knackpunkt immer die Finanzierung des Ganzen. Wie schaut es denn da aus? Gibt es denn da Lösungsansätze?

Speaker 3:

Da gibt es den ganz einfachen Lösungsansatz, festzustellen, dass der öffentlich-personennahe Verkehr Daseinsfürsorge ist und deswegen nicht gewinnorientiert zu wirtschaften hat, sondern sinnvoll zu wirtschaften hat. Es gibt keine Stadt auf der Welt, in der sich der öffentlich-personennahe Verkehr vollkommen selber finanzieren würde, weil das wäre nicht bezahlbar. Das könnten sich sehr viele nicht. Zum Beispiel von den Gewinnen der Sachsenenergie feste Zuschüsse, und wir reden hier von hohen Millionenbeträgen bis hoch in neunstelligen Bereich. Wenn man das einfach festschreibt und den Dresdner Verkehrsbetrieben quasi einen Freifahrtsschein gibt, macht, dass die Leute nicht mehr aufs Auto angewiesen sind, dann könnte sich da sehr viel bewegen. Das ist aber leider scheinbar nicht gewollt.

Speaker 2:

Wir haben ja nun aktuell in Dresden sehr günstige Parkräume für den motorisierten Individualverkehr. in der Stadt Kann man für 1,50 Euro die Stunde parken. Auch gibt es Anwohnerparken in einigen Gebieten, und da kostet das 30 Euro im Jahr. Wie sind denn da die Ideen? wie kann man das den Menschen näher bringen, da mehr zu bezahlen?

Speaker 3:

Ja, viele bezeichnen das Fahrzeug mittlerweile als Stehzeug, weil es über 23 Stunden am Tag einfach nur irgendwo rumsteht. Stellt euch mal einfach vor, wir würden unsere Möbel einfach auf die Straße stellen, und es würde keinen interessieren. Es ist einfach man hat den Eindruck, das Auto hat Vorrecht. Wenn ich ein Grundstück kaufe, muss ich das bezahlen. Ein Parkplatz kostet mich sehr häufig gar nichts, deswegen die Parkgebühren müssen so erhöht werden, dass es einen Anreiz gibt, mit dem BPNV oder Fahrrad zu fahren, um einfach diese unsinnigen Kosten zu sparen, damit es aufhört, dass jeder 500 Meter zum Backup im Auto fährt.

Speaker 4:

Und es muss natürlich auch entsprechend gefordert werden. Gerade die Dresden-Passinhaber sollten dann eben mehr davon profitieren und auch entsprechend durch Ausbau von Mobilitätstraining natürlich auch die betroffenen Personen entsprechend herangeführt werden und ermöglicht werden, dann auch die Nahverkehrsinfo zu nutzen.

Speaker 2:

Ein Punkt, was mir aufgefallen ist dass doch einige Schülerinnen und Schüler werden mit sogenannten Elterntaxis zur Schule gebracht. Das liegt oft auch daran, dass die Eltern ein bisschen Angst um ihre Kinder haben, Und bei dem aktuellen Verkehr kann man das ein Stück weit sogar nachvollziehen. Wie ist denn dem beizukommen?

Speaker 3:

Das ist ein ganz wichtiger Punkt tatsächlich. Wir wollen, dass mehr Schulstraßen entstehen, wir wollen diese Elterntaxis nicht mehr haben. Da gibt es Konzepte, kiss-and-go-zones nennen, die sich, das heißt, kind rauslassen. Kind läuft die letzten 100, 200, 300 Meter selbstständig zur Schule, lernt dadurch auch, weil es zusammen mit anderen Kindern unterwegs ist, wie man sich sicher bewegt. Und das ist nur einer der Aspekte. Aber dieses Elterntaxi, das ist einfach ein sich selbst verstärkender Effekt. Je mehr Eltern ihre Kinder direkt bis zum Schultor bringen, desto mehr Autos sind unterwegs, desto gefährlicher wird das für die Kinder. Und da müssen wir weiter vorne ansetzen, also weiter weg von der Schule und wieder für sichere.

Speaker 4:

Schulwege sorgen, und es sollte auch entsprechend vielleicht auch in den Zonen natürlich auch entsprechende Nahverkehrsangebote bis zur Schule geben, wo auch die entsprechenden Sicherheitswege zur Schule und so weiter gewährleistet werden.

Speaker 2:

Jetzt nochmal, christoph du bist auch Behindertenvertreter oder Vertreter für Menschen mit Behinderung. Was sind denn da die Probleme an den Haltestellen, zum Beispiel beim öffentlichen Nahverkehr?

Speaker 4:

Ja einmal die entsprechenden Anförderungen der Bürgersteige, dass dann entsprechend die Rampen nicht möglich auszufahren sind, dass die Fahrer dann selbst ständig machen müssen. Und es gibt zwar schon für das DVB jetzt so ein Anzeigesystem für Blinde, dass entsprechend die Haltestellen angegeben werden. Aber dort müssen vielleicht auch solche Signalstreifen mehr ausgebaut werden, dass die Blinden und Sehbehinderten dann ihren Einstieg finden. Und was auch findet, ist, was sie jetzt auch in den neuen Straßenbahnen gemacht haben, war, die entsprechenden Rollstuhlzonen auch ein bisschen zu vergrößern. Also, von daher ist schon ein bisschen was getan worden. Aber man kann es natürlich auch entsprechend nutzen, und zum Glück gibt es dort in Dresden ja auch dieses ÖPNV für alle. Das ist ein Gesamtprojekt, jetzt von Landesarbeitsgemeinschaftshilfe verarbeitet, wo auch Stadtvertreter schon mit dabei sind, und die beraten dann über die Lösung entsprechend für Schwerbehinderte und für Inklusive, dass sie verbessert ihre Möglichkeiten in Dresden bekommen.

Speaker 2:

In Dresden gibt es das sogenannte Mobi-System. Volker, was ist denn das und was ist der Vorteil daran? Viele kennen das nicht, gerade Menschen, die nicht in Dresden wohnen. Vielleicht kannst du da dazu nochmal was sagen.

Speaker 3:

Ja, das Mobi-System ist ein Netzwerk, das von der DVB angeboten wird. Dazu gehören Leihräder, dazu gehören Shuttle-Dienste für weit außen liegende Gebiete, dazu gehören sogar Leihautos. Das ist ein System, das hochgelobt wird, und gerade die Leihräder, die sind wahnsinnig beliebt. Das soll ausgeboten werden, und die gelben Leihräder von der DVB haben den schönen Vorteil, dass die niemand in der Elbe schmeißt, wie das mit anderen Leihrädern oder auch Leirollern sonst so der Fall ist, und das ist quasi der Lückenschluss zur letzten Meile. Nur ist das Mobi-Gebiet leider relativ beschränkt, Und wir wollen tatsächlich, dass das bis ran an die Autobahn gezogen, dass aufgrund der Möglichkeit, park-and-ride zu nutzen, direkt von der Autobahn aus weniger Durchgangs und weniger Einfallverkehr gibt.

Speaker 4:

Und dieses System, das wollen wir unbedingt stärken und beibehalten, auch wenn die fossile Rechte sagt ach, das ist ja viel zu teuer entsprechend jetzt erstmal nur auf den Norden und auf die Neustadt begrenzt pilotiert Möglichkeit bietet, auch an nicht durch den ÖPNV angeschlossene Gebiete sich abholen und entsprechend an Orte bringen zu lassen, gerade in den Zeiten, wo jetzt, die nicht durch den ÖPNV bedient werden, dann auch ein Mobilitätsgewinn entsteht, gerade für Senioren oder für Schüler natürlich auch, die dann entsprechend auch abgeholt werden könnten und ansprechend Orte gebracht werden könnten, das Ganze dann auch aufs gesamte Stadtgebiet auszuweiten und dort auch mal Erfahrungen zu sammeln.

Speaker 2:

Also ich als Bahn Nutzer finde es ja schon bedenklich, dass man drei Euro praktisch bezahlen muss, um ein Ticket zu lösen. Gibt es denn da Ansätze, das irgendwie günstiger zu machen?

Speaker 3:

Tatsächlich gibt es die. Also, jemand, der regelmäßig fährt, wird ein Jobticket oder ein Deutschlandticket haben. Es gibt Schülerfahrkarten, und da wollen wir tatsächlich auch, dass die bleiben und dass die bezahlbar bleiben. 49 Euro pro Monat, das klingt jetzt erstmal nicht viel, aber für einige ist das viel. Und da soll der Dresden-Pass ausgeweitet werden, dass da auch Leute, die wirklich nicht zu viel Geld übrig haben, gut durch die Stadt kommen, ohne auf ein Auto angewiesen zu sein.

Speaker 4:

Und gerade auch die Sachen mit Richtung Bildungsticket, richtung Semesterticket, dass das dann auch eine entsprechende Reform erfährt, dass entsprechend auch die Studenten und Schüler natürlich auch mit eingebunden werden in der Freizeit Wir hatten das in Brandenburg als Beispiel gehabt, wo es auch Freizeittickets gegeben hat, die entsprechend nach ihrer Schulzeit noch genutzt, beispiel gehabt, wo es auch Freizeitticket gegeben hat, die entsprechend nach ihrer Schulzeit noch genutzt werden können, wo größere Räume auch geschlossen werden können, die jetzt vielleicht nicht nur aufs Gebiet VVO entsprechend, sondern aufs Land entsprechend auch ausgeweitet werden können und dann auch eine gewisse Mobilität gewährleistet werden.

Speaker 2:

So, Christoph, vielleicht fängst du doch mal an. Letzte Frage wo kann man dich wählen?

Speaker 4:

Wo kann man mich wählen? Man kann mich in Stadtbezirk 5 Blasewitz-Striesen wählen, sowohl im Stadtrat als auch für den Stadtbezirksbeirat.

Speaker 2:

Und Volker du Ja, bei mir ist es der Wahlkreis 10, das ist Kotta, Lübbda, Nauslitz und seit neuestem die Friedrichstadt, Und Zusatzfrage warum kann man nicht einfach irgendeine andere progressive in Anführungszeichen Partei wählen und stattdessen lieber die Dissidentin, weil die anderen Parteien seit Jahren zeigen, dass sie es nicht wollen und nicht können? Dann danke ich euch und wünsche alles Gute und viel Glück für eure Wahl. Dankeschön, dankeschön.

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